Vision

Immer nah dran: Den BRF kann man als die erste öffentliche Einrichtung der deutschsprachigen Belgier bezeichnen. Nah am Geschehen, nah an den Menschen.

Im Zuge der Kompetenzerweiterungen des deutschsprachigen Belgiens spielte der BRF eine entscheidende Rolle, da er einerseits die Berichterstattung über die Autonomieentwicklung medial begleitete und andererseits dadurch selbst ein wichtiges Element des Prozesses hin zu einem Bundesstaat im föderalen System darstellte. Nachdem nunmehr die Konsolidierung der DG als eigenständige politische Einheit erfolgt, wandelt sich demzufolge auch die Rolle des Belgischen Rundfunk- und Fernsehzentrums: Der BRF bildet nicht mehr die einzige prägende Stimme Ostbelgiens; der Sender wird vielmehr über seine neutrale Chronistenpflicht hinaus zum medialen Faktor der vielfältigen grenzüberschreitenden Netzwerke. Darüber hinaus eröffnet die technische Entwicklung neue Möglichkeiten der Interaktivität mit dem Publikum. Diesem Wandel passt sich der BRF durch eine kontinuierliche Entwicklung seiner Formate und Ausrichtung an.

Wichtig erscheint dabei, dass der Sender auch weiterhin seinen Mut zu unkonventionellen Methoden und Lösungen beibehält: So wie er in der Vergangenheit erfolgreich die DG-spezifischen Herausforderungen in einen eigenen, passgenauen Medienzuschnitt mit Vorbildcharakter übertragen hat, so gilt es auch weiterhin, experimentierfreudig den aktuellen Anforderungen zu begegnen – der BRF will bei aller Institutionalisierung ein Laboratorium und Partner für wegweisende Medienarbeit bleiben.

Dazu ist die ständige Weiterbildung aller Beschäftigten unabdingbar. Sie wird gezielt gefordert und gefördert. Mehr noch: Sie ist Teil einer konsequenten Personalentwicklung. Diese Personalentwicklung versteht sich nicht nur als ein Instrumentarium des bloßen Personaleinsatzes, sondern vor allem als ein langfristiges mitarbeiterbezogenes Konzept, das die Beschäftigten für zukünftige operative und Führungsaufgaben zu befähigen hilft.

Im Zuge seiner inhaltlichen Neuausrichtung hat der Sender auch im journalistischen Bereich einige grundsätzliche Maßgaben formuliert, die seine Produkte und Dienstleistungen noch attraktiver gestalten sollen.

„Wir informieren Sie fünf Minuten besser als die Konkurrenz!“

Diese Aussage gilt als vorrangiges Paradigma der Berichterstattung. Die stärkere Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger ins Programm mit dem erklärten Ausbau der Vor-Ort-Berichterstattung erhält einen hohen Stellenwert. Der BRF ist immer dabei, wenn es etwas in Ostbelgien zu berichten gibt. Er fängt die Stimmen der Betroffenen ein. Er bringt Augenzeugenberichte, Hintergrundinformation, Standpunkte.
Nicht nur das Programm profitiert von dieser Nähe – der BRF ist damit auch als Sprachrohr der Bevölkerung sicht- und ansprechbarer. Insofern wird er in der Folge auch intensiver als bisher informiert und profitiert durch zunehmende Benachrichtigung und Aktualität. Die eigentliche Stärke – nämlich das schnellste Medium in Ostbelgien zu sein – wird somit ausgebaut.

Reportagen, Erlebnisjournalismus, Überraschungen

Neben seinen Stärken in der kompetenten, ernsthaften, seriösen Berichterstattung und Informationsvermittlung fördert der BRF seine unterhaltsame Seite: Er wird unkonventioneller, pfiffiger und spritziger. Das bedeutet im Programm, immer wieder für eine Überraschung gut zu sein, mit den Geschichten beim Publikum einen Aha-Effekt zu erzielen, ein Schmunzeln auszulösen. Das heißt zum Beispiel auch, von einem Geschehen als Teilnehmer berichten, zu dem Otto Normalverbraucher keinen Zugang erhält. Der BRF wird von daher verstärkt selbst als Akteur aus eigener Anschauung berichten und originelle Gesprächsteilnehmer in ihrem authentischen Umfeld auftun.

Hintergründe, Langzeitbeobachtungen, Standpunkte

Im täglichen Redaktionsgeschäft kommt es dabei nicht auf Quantität, sondern auf Qualität an – frei nach dem Prinzip „less is more“. Insofern definiert der BRF Highlights in der Berichterstattung, um einzelne Themen tiefgreifender zu behandeln; um über längere Zeiträume hinweg Projekte und Prozesse zu verfolgen oder um zu einem komplexen Thema unterschiedliche Protagonisten und kontroverse Standpunkte zu Wort kommen zu lassen.

Die ausgeprägte Hörer- und Zuschauerbindung wird durch zusätzliche interaktive Module erweitert. Dadurch bietet der BRF mehr noch als bisher „Radio zum Anfassen“ für die Bürgerinnen und Bürger Ostbelgiens. Er trägt damit weiterhin maßgeblich zur Identität der deutschsprachigen Belgier bei. Durch seine gezielten Kooperationen und Partnerschaften im grenzüberschreitenden Raum unterstützt er darüber hinaus das komplexe Beziehungsgeflecht Ostbelgiens zu seinen Nachbarn – er ist im wahrsten Sinne des Wortes ein dynamischer Kulturträger.

Im Direktionsrat vom 8.5.2013 befürwortet.
In der Personalversammlung vom 26.6.2013 verabschiedet.